Antrag an die 176. AK-Vollversammlung am 18.05.2016
Mit Stichtag 1.5.2016 werden laut AMS-Website in Österreich 7.593 Köche und Köchinnen gesucht. In Vorarlberg standen im Oktober 2015 664 offene Lehrstellen nur 228 suchenden Lehrlingen für Koch/Köchin gegenüber. 436 Plätze blieben daher unbesetzt.
Es braucht hier offensichtlich eine Lehrstellenoffensive im Gastgewerbebereich und im Speziellen für den Beruf der Köch/innen. Ein ÜAZ kann dies bieten und Lehrlinge auch während der Ausbildung im ÜAZ in den ersten Arbeitsmarkt vermitteln oder schwächere Lehrlinge auffangen. Um junge Menschen für diesen Beruf zu motivieren, muss ihnen mehr Unterstützung in der Berufsschule und gegebenenfalls im Spracherwerb geboten werden.
Schwerpunkte der Ausbildung in ÜAZs sind:
- Betriebliche, praxisorientierte Ausbildung im Rahmen des gesetzlich vorgegebenen Lehrplans
- Schulische Ausbildung an der zuständigen Landesberufsschule
- Zusätzliche Unterstützung im ganzheitlichen Ausbildungsmodell
- Ganzheitliches Ausbildungsmodell mit besonderem Augenmerk auf: die Entwicklung von sozialen Fähigkeiten, Lebenstauglichkeit, soziales Umfeld, interkulturelles Arbeiten, Eigenverantwortlichkeit, persönliche Weiterbildungsmöglichkeit
- Vernetzung aller Beteiligter (Lehrlinge, Betriebe, Berufsschule, Eltern etc.)
- Zusätzliche Unterstützung durch Lernhilfen, pädagogische Begleitung, Hilfestellung bei der Regelung persönlicher und sozialer Probleme (Schulden, Drogen, Straffälligkeit etc.)
Mit den Speisen, die in diesem ÜAZ zubereitet werden, könnten Ganztagskindergärten, Ganztagsschulen, Kinderbetreuungseinrichtungen und/oder Pflegeheime beliefert werden.
Antrag
Die Vollversammlung der Kammer für Arbeiter und Angestellte Vorarlberg setzt sich daher für die Errichtung eines Überbetrieblichen Ausbildungszentrums (ÜAZ) für Köche und Köchinnen ein.