Bregenz, Freitag, 27. September 2019
Vielen Dank, dass ihr alle gekommen seid!
Vielen Dank an Euch junge Menschen! Ihr habt etwas Unglaubliches geschafft. Initiiert von einem einzigen Mädchen ist in wenigen Monaten eine weltumspannende Widerstandsbewegung entstanden. Dazu möchte ich Euch herzlich gratulieren!
Vielen Dank auch an alle Erwachsenen, die der Einladung der Jungen gefolgt sind, sich dem Kampf für unsere Zukunft anzuschließen!
Als Workers for Future sagen wir vor allem auch Danke den heute zahlreich versammelten Gewerkschaftsmitgliedern und dem ÖGB Vorarlberg, der heute erstmals zum Klimastreik aufruft.
Workers for Future hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Frage des Klimaschutzes in die Arbeitswelt zu tragen.
Sowohl Problem als auch Lösung in der Klimakrise haben viel mit unserem Wirtschaftssystem zu tun. Wie wird produziert? Was wird produziert? Was wird wie transportiert? Was wird wie konsumiert? Alles Wirtschaftsfragen!
Unser Wirtschaftssystem orientiert sich bislang an den Profitinteressen weniger. Soziale Belange und ökologische Anforderungen werden möglichst zurück gedrängt.
Unser System des Wirtschaftens ist daher die Ursache für die Klimakrise. Die Lösung wird es sein, die Art unseres Wirtschaftens grundlegend zu verändern.
Diese Veränderungen können wir uns aber nicht von jenen erwarten, die bislang alles falsch gemacht haben.
Es kann auch nicht sein, dass die Kosten des Umbaus unserer Wirtschaft Länge mal Breite den Lohnabhängigen angelastet werden. Die Klimafrage und die soziale Frage sind eng verknüpft. Einen erfolgreichen Umbau werden wir nur hinbekommen, wenn er sozial verträglich und breit abgestimmt erfolgt. Die Entscheidung, welche Maßnahmen wie gesetzt werden, können nicht von den Konzernen und den Unternehmen alleine getroffen werden. Die Lohnabhängigen und die Gesellschaft insgesamt haben hier ein gehöriges Wörtchen mitzureden.
Der Umbau unserer Wirtschaft in eine sozial und ökologisch vertretbare Richtung, kann nur gelingen, wenn die Interessen der Lohnabhängigen konsequent mit berücksichtigt werden. Das gelingt nur mit einer starken Interessenvertretung und durch Demokratie und Mitbestimmung auf allen Ebenen.
Daher kommt den Gewerkschaften eine zentrale Rolle zu, wenn wir nun daran gehen, die Wirtschaft klimaverträglich umzubauen. Die Gewerkschaften haben diese Rolle noch nicht eingenommen. Die Präsenz der Gewerkschaften ist heute ein erstes positives Zeichen dafür, dass sich da etwas bewegt. Wir als Workers for Future wollen dafür sorgen, dass sich da noch viel mehr bewegt. Und ich bitte Euch uns dabei zu unterstützen und nicht locker zu lassen, bis wir unsere Ziele erreicht haben.
Es sei in diesem Zusammenhang darauf verwiesen, dass es auch für Schülerinnen und Schüler ab dem Alter von 15 Jahren möglich ist, einer Gewerkschaft beizutreten.
Join the Union! Change the Union! Tretet einer Gewerkschaft bei und verändert die Gewerkschaften!
Unsere Losung lautet: There are no jobs on a dead planet! Es gibt keine Jobs auf einem toten Planeten!
Die Klimakrise zu bewältigen, unsere Wirtschaft klimafit zu machen, das ist die große Herausforderung für die Arbeiterbewegung im 21. Jahrhundert.
Das schaffen wir nur gemeinsam!
Glück auf!