Schoch/Aydın: Ein „Danke“ ist gut, faire Bezahlung ist besser
(Medienaussendung DIE GRÜNEN Vorarlberg)
Nicht nur während der Coronakrise halten Frauen zu einem großen Teil unser System und unsere Versorgung im Land am Laufen. In jenen Berufsgruppen, die aktuell besonders gefordert und gefährdet sind – im Lebensmittelhandel sowie im Gesundheits- und Pflegebereich – arbeiten vor allem Frauen.
„Danke zu sagen – wie das derzeit auf Social Media oft gemacht wird – ist ein schönes Zeichen der Wertschätzung, schlägt sich aber nicht auf dem Gehaltszettel nieder“, weist Vahide Aydın, Sprecherin für Arbeit der Grünen Vorarlberg, auf diesen eklatanten Widerspruch hin.
Wann, wenn nicht jetzt, sei Zeit darüber nachzudenken, welchen Wert wir welchem Beruf zuschreiben – auch monetär: „Ein ´Danke´ ist schön, faire Bezahlung ist besser. Wenn die Krise vorbei ist, sollten wir uns daran erinnern, wer unsere Familienmitglieder versorgt und gepflegt hat, wer stundenlang an der Kassa sitzt, wer die Schreibtische desinfiziert und die Mülleimer leert. Die nun ausbezahlte Prämien im Handel und die Steuerfreistellung derselben kann nur der Anfang sein“, betont Aydın, dass eine bessere Entlohnung dieser Berufsgruppen notwendig sei.
„Darüber hinaus arbeiten viele Frauen in Teilzeit, weil sie neben der Erwerbstätigkeit den großen Anteil der unbezahlte Arbeit leisten – wie die Pflege ihrer Angehörigen, die Kinderbetreuung und die Hausarbeit. Das lässt ihr Einkommen weiter schrumpfen“, macht Sandra Schoch, Grüne Frauensprecherin, auf die Doppelbelastung und Benachteiligung von Frauen aufmerksam. „Es ist Zeit, über eine gerechtere Aufteilung unbezahlter Arbeit zu sprechen. Es nicht zu tun, fällt uns allen in Krisen auf den Kopf und treibt Frauen in die Armut.“