Umdenken und Handeln, auch in AK und Gewerkschaften

Klatschen ist zu wenig! Sadettin Demir in der AKtion 10/Dezember 2020 zu: „Nur ein Danke für die Systemerhalter?“

Abgedruckt wurde von der AK leider der falsche Beitrag.

Berufsgruppen, die in der Pandemie wichtig sind, hatten zuvor kein großes Ansehen. Es sind Tätigkeiten in Gesundheit, Pflege, Betreuung, Bildung, Handel etc., die häufig von Frauen ausgeübt und zumeist geringer bezahlt werden, als die Arbeit von Männern in der Produktion. Führt diese Erkenntnis zu einem Umdenken, zu Wert-schätzung, besseren Gehältern und einem Schließen der Gehaltsschere zwischen den Ge-schlechtern, hat die Pandemie sogar etwas Gutes.

Es sieht aber nicht danach aus. Die bereits vorliegenden Kollektivverträge für 2021 sind mager ausgefallen. Forderungen, wie jene nach der Sonntagsöffnung des Handels, weisen eher darauf hin, dass Unternehmer nun lieber Vorteile aus der Krise ziehen, als ihren Be-schäftigten die ihnen zustehende Wertschätzung zu geben.

Das liegt auch an strukturellen Unterschieden, die in der Pandemie nicht verschwinden, etwa der unterschiedlich hohe Grad an gewerkschaftlicher Organisation. AK und Gewerk-schaften sind nun mehr denn je gefordert, für eine solidarische Lohnpolitik auch branchen- und geschlechterübergreifend zu sorgen.

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